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Intervallartige Rückenschmerzen

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage

22.04.2015 | 16:33 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Stehn, mein Leidensweg ist schon lang, seit über 10 Jahren bekomme ich (weiblich, 53 Jahre) intervallartige Rückenschmerzen, mal links mal recht, in Höhe der mittleren bis unteren Rippen. Es wurde immer auf ein HWS Syndrom getippt, was der neueste Orthopäde jetzt aber ausschloss.

An der HWS sind zwar  Abnutzungserscheinungen und zwei Wirbel reiben aneinander, aber das soll wohl nicht den Schmerz im Rücken verussachen. Außerdem ist auch die Bandscheibe abgenutzt, aber ich hatte noch keinen Bandscheibenvorfall.  

Im Februar habe ich mich einer  OP unterzogen, der Pasha Therapie. Der gepulste Strom wurde aber auf der rechten Seite angewendet, da die letzten Schmerzen, die ich im Ende Dezember14 bis Anfang Januar 15 hatte, diese Seite betrafen. Zur Zeit der OP war ich gerade schmerzfrei, was wohl im Nachhinein nicht so gut als Zeitpunkt war, da man bei der Pasha Methode ja die Schmerzstelle während der Behandlung selber lokolisieren und ansagen muss und dann dort der Pulsstrom eingesetzt wird.

So konnte ich nur den Schmerzherd vom Dez/JAn 14/15 angeben, wie es mir in Erinnerung war. Jetzt,  kaum 2 Monaten nach der OP, habe ich den stechenden Schmerz in der linken Seiten, sodass ich nicht mal weiß, ob die Pasha Methode Erfolg hatte.

Ich habe schon alles versucht: Massagen, Salben, RückenYoga, Bewegungstherapie, Bäder u.s.w. Bis 2014 habe ich Tilidin Tropfen, später Tilidin Retard Tabeletten eingenommen, als das nichts mehr half, bekam ich Morphium Retard 30 mg, was ich bis heute nehme.

Nach der OP habe ich das Morphium nach ärtzlicher Beratung reduziert, in der Hoffnung dank der OP eines Tages ganz darauf verzichten zu können, auf morgens 30 mg und abend nur noch 10 mg. Aber der Schmerz hat mich nun doch wieder eingeholt. Mit der gleichen Regelmäßigkeit wie vor der OP, nach 3 Monaten.

Er bleibt nun erfahrungsgemäß ca 3-4 Wochen. Es ist vom Schmerzpegel her vollkommen  egal,  ob ich mich bewege, sitze, stehe oder liege. Der Schmerz verschlimmert sich im Laufe der Wochen und zu Guter Letzt sitze ich sooft es mir möglich ist, mit der Warmflasche im Rücken, die mit kochendem Wasser befüllt ist, auf Stuhl oder Sofa. Aber ich versuche auch trotzdem mich tagsüber normal zu bewegen, arbeite 2x pro Woche in einem Lager, stehend und gehende Arbeit und sonst eher sitzend vor dem PC.  Ich mache Pausen und strecke mich.

Für das Yoga habe ich einen 3 monatigen Kurs besucht, um die richtigen Bewegungen zu lernen und baue 2-3x wöchentlich zuhause ca 20-30 minütige Übungen in meinen Tagesablauf ein. Ist diese Form der Bewegung zu empfehlen, bei meinem Schmerzbild oder eher kontraproduktiv?   

Wenn ich mit der Wärmflasche im Rücken sitze, spüre ich die enorme Wärme, das spült den Rückenschmerz etwas in den Hintergrund. Dafür habe ich mir aber auch schon im LAufe der Zeit den ganzen Rücken verbrannt, was man natürlich  auch sieht, inklusive regelmäßiger Brandblasen.

Für unterwegs habe ich mir, schon vor der OP,  einen elastischen Rückengürtel zugelegt, der mit Batterien beheizbar ist. Nach der OP bekam ich ein orthpädisches Korsett, was ich 6 Wochen lang tragen sollte und auch getragen habe, bis die Schmerzen jetzt wiederkamen und die Wärmflasche wieder zum Einsatz kommen muss.  

Nach diesen 3-4 Wochen verschwindet der Schmerz, so wie er gekommen ist, es wird zuerst weniger und ist nach ca 2 Tagen dann ganz weg. Für die nächsten 3 Monate. Wenn es losgeht spüre ich einen Tag vorher ein leichtes Ziehen, was meinem Empfinden nach von der HWS ausgeht, aber das kann auch täuschen. Am nächsten Tag, darauf kann ich mich verlassen, ist der Schmerz da.

Immer abwechselnd,mal links, mal rechts oder auch schon mal eher mittig, aber immer in ca. gleicher Höhe. Bisher konnte mir noch leider kein Arzt  sagen, was das ist. Auch Röntgen und CT haben nichts weiter als oben beschriebenes ergeben. Es wäre wunderbar, wenn ich endlich wüßte woher dieser immer widerkehrende Schmerz kommt und was man dagegen noch tun kann oder ob ich mich damit abfinden und bis an mein Lebensende Morphium nehmen muss, welches aber den 3 Monats Zyklus auch nicht verhindert.  

Ist es ratsam die Pasha Methode nochmal zu wiederholen in der Zeit, in der die Schmerzen auch akut sind? Vielen Dank im Voraus für Ihre Expertenmeinung. MfG

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Bisherige Antworten
Experte-Stehn
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26.04.2015, 15:31 Uhr
Antwort von Experte-Stehn

Sehr geehrte Ela*,

offenbar hat ja noch kein Arzt die Ursache Ihrer Beschwerden gefunden. Bevor dies nicht geschehen ist, kann ich Ihnen die Wiederholung der PASHA-Therapie nicht ohne Bedenken empfehlen, zumal diese ja Risiken birgt und beim ersten Einsatz möglicherweise auch gar keinen Effekt hatte!

Woher Ihre Beschwerden kommen, kann ich ohne eigene Untersuchung nicht sagen; die Begleitumstände Ihrer Beschwerden (alle 3 Monate; spontanes Auftauchen, spontanes Verschwinden; unabhängig von Lage, Bewegung und Haltung; mal rechts, mal links) sind aber eher untypisch für ein rein wirbelsäulenbedingtes, orthopädisches Krankheitsbild. 

Ich empfehle hier die Untersuchung durch einen Neurologen und die dringende Kontrolle Ihrer Schmerzmedikation durch einen erfahrenen Schmerztherapeuten.

Ich wünsche Ihnen gute Besserung.

Ihr Dr. med. Frank Stehn

 

 

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