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Schmerzen im unteren Rücken und kribbeln in den Füßen

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage

01.08.2016 | 10:23 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr.,

vor vier Wochen begann es in meiner linken Leiste zu ziehen. Wenige Tage später waren der rechte Oberschenkel und das Gesaß wie mit einem starken Muskelkater schmerzhaft. Ich bin im Büro tätig und konnte nicht mehr ohne Schmerzen sitzen. Die schmerzen strahlten rechts auch in die BWS aus. Den einen Tag so dass ein klackern im Ohr verursacht wurde.

Ich ging nach einer Woche zum Orthopäden, der folgende Untersuchungen machte: Test Fersen- und Zehengang, nah vorn unten beugen, Kopftest an den Knien. Kein Röntgen. Bandscheibenvorfall könne es nicht sein. Blockade und Verspannungen. Verschrieb mir nur Rückenschule.

In der Woche war ich auch zur Massage bei der Physiotherapie. Am dem Wochenende fing dann das kribbeln im linken Bein und Fuß an mit tw. eingeschalfener Ferse, beim Spazieren verkrampfte sich die Gesäßmuskulataur derart dass ich kaum noch laufen konnte und beide Füße eingeschlafen sind. Nach 2 weiteren Massagen waren die Schmerzen rechts weg, jedoch habe ich nun links massive Schmerzen im Bereich über der Gesäßfalte mit dumpfen Muskelschmerzen (vor allem nachts), Kribbeln, kalte Füße. Das belastet mich derart, dass ich schon 2 Kilo aufgrund Appetitlosigkeit abgenommen habe. Ich habe auch versucht mit Ibuprofen die Schmerzen zu lindern. Das hilft nur bedingt.
Ein erneuter Besuch beim Orthopäden ergab auch nichts. Ich hätte nichts.

Mittelerweile war ich 3x bei einem Chiropraktiker der ein verdrehtes Becken feststellte und behandelt. Eine leichte Besserung kann ich links feststellen, allerdings ist links im Gesäß der Schmerz links neben der Wirbelsäule immer noch stark vorhanden, dieser zeiht quer über das Gesäß und auch ins Bein, im Fuß dieses furchtbare Kribbeln. Vor allem Nachts kann ich nicht auf dem Rücken liegen. Es sind keine ziehenden Schmerzen.

Im laufen habe ich keine Schmerzen. Übungen zur Entlastung habe ich auch versucht.

Jetzt beginnt nun auch der rechte Füße an mit kribbeln.

Ich bin doch sehr ratlos und verunsichert, zu mal man hier keinen Termin bei einem Orthopäden bekommt.

Was ist hier zu tun bzw. kann das alles nur von Verspannungen kommen?

 

 

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03.08.2016, 17:23 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr.,

mittlerweile war ich gestern bei einem anderen Orthopäde, der die Ursache  der Beschwerden in der Halswirbelsäule gefunden hat. Er hat mich entsprechend eingerenkt in der HWS und in der BWS. Triggerpunkte hat er auch entsprechend links an der Hüfte gefunden. Seit der Behandlung sind die Beschwerden fast weg, vor allem das Kribbeln. Die Schmerzen im unteren Rücken sind so gut wie weg. Nur noch leichte Verspannungen bemerke ich.

Allerdings habe ich nun im Nacken und in der BWS Verspannungen. Kann das von dem Einrenken kommen? Wie lange hält das an?

Wie gefährlich schätzen Sie das Einrenken der HWS ein? Auf was sollte man achten, wenn man dort eingerenkt wurde. Können die eingerenkten Wirbel auch wieder aus der eingerenkten Position herausgehen?

Vielen Dank.

Experte-Stehn
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09.08.2016, 09:14 Uhr
Antwort von Experte-Stehn

Sehr geehrte InSch,

auch bei sachgemäßer Manipulation der Halswirbelsäule ("Einrenken") kann es für einige Tage danach zu Reaktionen der beteiligten Muskulatur kommen; diese halten in der Regel jedoch nicht länger als 2-3 Tage an; sollten danach noch weiter Beschwerden bestehen, sollten Sie das weiter untersuchen und behandeln lassen.

Beim harten "Einrenken" der Halswirbelsäule besteht unter ungünstigen Voraussetzungen ein gewisses Risiko v.a. für Schäden an den Adern, die das Gehirn mit Blut versorgen; im schlimmsten Falle kann es dadurch zu schweren Hirnschäden mit all seinen Folgen kommen; das ist zwar sehr selten, sollte aber nicht ganz außer Acht gelassen werden! Sorgfältig arbeitende Therapeuten wissen um diese Risiken und gehen entsprechend vorsichtig bei Manipuationen an der Halswirbelsäule vor. 

Nach dem "Einrenken" ist ein Bewegungsprogramm, wie z.B. langsames Schulterrollen mit Rotation der HWS über einige Minuten mehrfach am Tag, unabdingbar, damit es nicht bald wieder zur Blockierung der "eingerenkten" Wirbel kommen kann. Entsprechende Übungen sollten Sie sich von Ihrem Therapeuten zeigen lassen.

Ich wünsche Ihnen weiter gute Besserung

Ihr Dr. med. Frank Stehn

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