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Werter Herr Dr. , ich bitte um einen Expertenrat zu

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Rückenschmerzen | Expertenfrage

06.03.2018 | 19:05 Uhr

Werter Herr Dr, ich bitte um einen Expertenrat  zu meinen Problemen: Ich bin 79 Jahre , habe ein Leben lang eine sitzende Tätigkeit ausgeübt , trotz  der chronischen Rücken- und Schulterschmerzen  bin ich  in den letzten  20 Jahren  einer Gymnastikgruppe beigetreten. Physikalische Verordnungen habe ich mehrfach erhalten mit  Massage, Wassergmynastik etc. Die chronischen Schmerzen habe ich in re. und li. Hüftgelenk und  gehen über zur Wirbelsäule. Beim MRT  wurde im vorigen Jahr diagnostiziert: Wirbelfraktur; Deckplatteneinbruch LWK  5,4,3 (TO8,OG), Gibbus (M40.29G).  Osteochondrose lumbal, Spondylarthrose, Spinalkanalstenose  (m48.09BG).Seit  3-4 Jahren verschlechtert sich meine Haltung zusehens - ich habe keine Kraft  mich selbständig ohne Unterstützung der Arme aufzurichten. Außerdem habe ich stark an Gewicht seit  4 Jahren verloren, trotz regelmäßiger Mahlzeiten, sodass ich nur 48 kg wiege. vorher 54 kg..Ein Korsett zur Unterstützung der krummen Wirbelsäule habe ich auch erhalten.

Meine Frage  wäre nun, mir wurde vom FA für  Neurochirurgie  empfohlen die Wirbelsäule mit Zement zu verstärken, damit die chronischen Schmerzen gelindert werden bzw. nicht mehr auftreten. Wie wirkt sich das auf die nächsten Jahre aus, was für negative Probleme treten dann auf?  Wenn ich nicht operieren lasse, was dann? Wie hoch sind die Vorteile einer Verbesserug?  Ich hoffe Sie können mir mit einem Rat weiterhelfen. Vielleicht melden sich Patienten die mir ihren Erfahrung mitteilen können?.

Julia

 

 

 

 

 

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Experte-Stehn
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14.03.2018, 10:45 Uhr
Antwort von Experte-Stehn

Sehr geehrte Julia,

Brüche in der Wirbelsäule kommen in Ihrem Alter häufig von einer Osteoprose, also einer Erkrankung, bei der die Knochen durch Verlust an Kalk ihre Stabilität einbüßen. Häufig brechen solche Knochen dann ohne größere äußere Gewaltanwendung. Durch den Einbruch eines oder mehrerer benachbarter Wirbel bildet sich dann manchmal ein recht spitzer Buckel (Gibbus) in diesem Bereich, der die Belastung der anderen Wirbel noch weiter verstärkt. Die verstärkte Belastung verursacht dann oft weiter Beschwerden und kann auch zu weiteren Brüchen führen. Wenn sich diese Beschwerden durch eine gezielte Osteoporosetherapie mit Medikamenten, Krankengymnastik und manchmal Korsettbehandlung nicht bessern, so bleibt nur die Stabilisierung der betroffenen Wirbel mit Zement, den man in die Wirbel einspritzt. Die Rückenbeschwerden sollten sich dadurch deutlich bessern und die stabilisierten Wirbel werden nicht weiter einbrechen.

Wenn die Ursache Ihrer Beschwerden also zweifelsfrei mit den Brüchen der Wirbel begründet werden kann und alle weiteren Therapieoptionen ausgeschöpft sind, überwiegen die Vorteile der operativen Stabilisierung.

Ob sich allerdings die Beschwerden in den Hüften dadurch bessern, kann ich Ihnen leider nicht sagen. Hier sollte eine Aufnahme und Untersuchung der Hüftgelenke durchgeführt werden, um z.B. eine Arthrose, also einen fortgeschrittenen Gelenkverschleiß auszuschließen. Ebenso sollte sichergestellt sein, dass Ihre Beschwerden nicht von der Spinalkanalstenose, also der Verengung des Wirbelkanals kommen. Dann wäre eine Stabilisierung der Wirbel mit Zement allein sehr wahrscheinlich nicht ausreichend. Neurologen können die Funktion der Nerven messen, die möglicherweise von der Spinalkanalstenose betroffen sind.

Ich wünsche Ihnen gute Besserung und viel Erfolg

Ihr Dr. med. Frank Stehn

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