Frau sitzt auf dem Sofa und hat menstruationsbedingte Rückenschmerzen
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Regelbeschwerden im Rücken

Menstruationsbedingte Rückenschmerzen

Von: Ruth Sharp (Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 17.01.2024 - 09:14 Uhr

Viele Frauen kennen Regelbeschwerden. Am häufigsten sind Unterleibsschmerzen, aber auch menstruationsbedingte Rückenschmerzen. Dabei strahlen die Unterleibsschmerzen bis in den Rücken aus. Es können aber auch gynäkologische Erkrankungen hinter Schmerzen im unteren Rückenbereich stecken.

Etwa ein Drittel aller Frauen leidet unter Menstruationsbeschwerden. Am häufigsten sind krampfartige Schmerzen oder Ziehen im Unterleib. Aber auch ziehende Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich sind nicht selten. Wie die meisten anderen gynäkologisch ausgelösten Rückenbeschwerden treten auch menstruationsbedingte Rückenschmerzen meist in Kombination mit Unterleibsbeschwerden auf.

Muskelverspannungen verursachen menstruationsbedingte Rückenschmerzen

Grund für menstruationsbedingte Rückenschmerzen sind meist Muskelverspannungen, die durch das schmerzhafte Zusammenziehen der Gebärmutter (Uterus) kurz vor und während der Regelblutung hervorgerufen werden. Die Kontraktionen der Gebärmutter sorgen dafür, dass die im Verlauf des Zyklus aufgebaute Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird, wenn sich darin keine befruchtete Eizelle eingenistet hat. Starke Gebärmutterkontraktionen führen zu Schmerzen, die bis in den Rücken ausstrahlen und die Verspannungen im Bereich der Lendenwirbelsäule auslösen. Stress verstärkt menstruationsbedingte Rückenschmerzen und andere Regelbeschwerden zusätzlich.

Wärme entspannt die Muskulatur bei menstruationsbedingten Rückenschmerzen

Gegen die menstruationsbedingten Rückenschmerzen hilft vor allem Wärme, die krampflösend wirkt. Sie kann beispielsweise durch Auflegen einer Wärmeflasche zugeführt werden, durch ein Heizkissen oder auch ein Wärmepflaster. Linderung können auch Entspannungstechniken wie beispielsweise Yoga oder autogenes Training verschaffen. Sie wirken nicht nur direkt auf die verkrampfte Muskulatur, sondern auch auf die angespannte Psyche.

Magnesium wirkt entkrampfend auf die Muskulatur; daher kann die Einnahme eines Magnesiumpräparats ebenfalls die Symptome der menstruationsbedingten Rückenschmerzen lindern helfen. Bei starken, muskulär bedingten Rückenschmerzen während der Regel kann außerdem ein leichtes Schmerzmittel angezeigt sein. Dominieren die schmerzhaften Verspannungen im unteren Rückenbereich, kann alternativ ein zentrales Muskelrelaxans wie der Wirkstoff Methocarbamol Linderung bringen.

Menstruationsbedingte Rückenschmerzen als Krankheitssymptom

Menstruationsbedingte Rückenschmerzen können jedoch auch Symptom einer gynäkologischen Erkrankung sein, zum Beispiel der Endometriose. Die Erkrankung ist dadurch gekennzeichnet, dass sich Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Die Zellen unterliegen den gleichen zyklischen Veränderungen wie die der Schleimhaut innerhalb des Uterus und können damit die gleichen Beschwerden verursachen. Je nachdem, wo sich die Schleimhautherde außerhalb der Gebärmutter bilden, gehören menstruationsbedingte Rückenschmerzen zu den Symptomen.

Eine Lageveränderung der Gebärmutter kann ebenfalls menstruationsbedingte Rückenschmerzen verursachen. Bei einer Retroversio uteri etwa, einer Rückwärtsverlagerung der Gebärmutter, zählen beidseitige Rückenschmerzen im Bereich des Kreuzbeins und der Lendenwirbelsäule zu den möglichen Symptomen. Dabei treten die Beschwerden vor allem während der Regelblutung auf.

Menstruationsbedingten Rückenschmerz abklären lassen

Daher ist es ratsam, bei menstruationsbedingten Rückenschmerzen vom Frauenarzt abklären zu lassen, ob eine gynäkologische Erkrankung hinter den Beschwerden steckt – vor allem dann, wenn die menstruationsbedingten Rückenschmerzen neu hinzukommen oder die Beschwerden auch außerhalb der Regelblutung in leichterer Form auftreten.